Auf dem richtigen Weg

    Über 65’000 Kilometer signalisierte Wanderwege führen durch die Schweizer Landschaften. Damit Wanderinnen und Wanderer sich auf dem weitläufigen Wanderwegnetz zurechtfinden, orientieren unterwegs unterschiedliche Arten von Wegweisern und Zwischenmarkierungen. Der Verband Schweizer Wanderwege erklärt in der fünften Ausgabe der Kurzvideoserie «Like to Hike», was man über die Wanderwegsignalisation wissen muss.

    (Bilder: © Schweizer Wanderwege) Die neue Kurzvideoserie «Like to Hike» vom Veband Schweizer Wanderwege klärt über die unterschiedlichen Signalisationen auf.

    Wer hierzulande wandern will, hat dafür eine Strecke zur Verfügung, die eineinhalbmal um die Erdkugel reichen würde. Von diesem Angebot profitiert über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung, die regelmässig wandert. Davon nutzen wiederum rund 70 Prozent die signalisierten Wanderwege. Damit sind diese die am häufigsten genutzte Outdoorsportinfrastruktur des Landes. Trotzdem kennen viele Wanderfreunde die Bedeutungen der verschiedenen Wanderwegsignalisationen nicht: Gemäss einer Studie der BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung wissen beispielsweise rund 30 Prozent der Be-fragten nicht, was genau es mit den weiss-rot-weissen Markierungen auf sich hat. Der Verband Schweizer Wanderwege hat dies zum Anlass genommen, das neuste Video der Serie «Like to Hike» dem Thema Wanderwegsignalisation zu widmen. «Mit unseren animierten Kurzvideos wollen wir wenig erfahrene Wanderinnen und Wanderer aufklären und ihnen Tipps für eine sichere und genussvolle Wanderung vermitteln», erklärt Patricia Cornali, Leiterin der Sensibilisierungskampagne bei den Schweizer Wanderwegen.

     

    An rund 50’000 Standorten informieren Wegweiser über Routenziele, Wanderzeiten und Wegkategorien.

    Farbenfrohe Wanderwege
    Auf dem Wanderwegnetz informieren Wegweiser an rund 50’000 Standorten über Zwischen- und Routenziele, Wanderzeiten und die Wegkategorie. Anhand dieser Angaben können auch der Schwierigkeitsgrad und die Anforderungen einer Wanderung abgeleitet werden. Unterwegs bestätigen Zwischenmarkierungen ohne Angaben den Wegverlauf. Davon existiert schätzungsweise eine Viertelmillion. In der Schweiz gibt es drei offizielle Wegkategorien. Patricia Cornali gibt einen Überblick: «Mit rein gelben Signalisationen werden Wege der Kategorie ‹Wanderwege› markiert. Wegweiser auf Bergwanderwegen haben ebenso die Grundfarbe Gelb, tragen jedoch eine weiss-rot-weisse Spitze. Nur 1,5 Prozent aller Wanderwege gehören der Kategorie ‹Alpinwanderwege› an. Erkannt werden sie an den blauen Wegweisern mit weiss-blau-weisser Spitze.» Die Farbpalette komplettieren die pinken Signalisationen der Winterwanderwege und Schneeschuhrouten. Mit der Wegkategorie einher gehen die unterschiedlich hohen Anforderungen und Risiken: Während gelb markierte Wanderwege oft auf breiten Wegen verlaufen und ausser der gewöhnlichen Vorsicht keine besonderen Anforderungen an ihre Benützerinnen und Benützer stellen, müssen sich Wandernde auf Bergwanderwegen bewusst sein, dass diese auch unwegsames Gelände erschliessen und über steile, schmale oder exponierte Stellen führen können. Somit sollten die Wandernden fit, trittsicher und schwindelfrei sein. Auf Alpinwanderwege sollte sich nur wagen, wer besonders geübt und sich der Gefahren im Gebirge bewusst ist. Nicht selten überqueren Alpinwanderwege Schneefelder oder Gletscher, und eine Sicherung von gefährlichen Stellen kann nicht vorausgesetzt werden.

    Über 100’000 Stunden aufgewendet: Die rund 2’000 Ehrenamtliche frischen auf ihren jährlichen Touren die Farbsignale auf, reinigen, montieren oder ersetzen Wegweiser, schneiden diese von Gestrüpp frei und dokumentieren Schäden.

    Zeichen setzten seit 1934
    1934 gründete der Ostschweizer Johann Jakob Ess mit zwei Sinnesgenossen die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege. Bereits am Gründungstag wurde ein für die ganze Schweiz einheitlicher Wegweisertypus festgelegt: gelbe Tafeln mit schwarzer Schrift. Noch heute ist die mittlerweile unter dem Namen Verband Schweizer Wanderwege bekannte Organisation unter anderem dafür zuständig, die Wanderwege im Auftrag des Bundesamts für Strassen (ASTRA) einheitlich und flächendeckend zu signalisieren und das Wandern in der Bevölkerung zu fördern. Darüber hinaus legt der Dachverband nationale Signalisationsrichtlinien fest und koordiniert die Ausbildung von Wanderwegverantwortlichen, die später für die Signalisation der Wege verantwortlich sind.

    Die jährliche Kontrolle aller Wanderwege sowie die Signalisationsarbeiten werden in den meisten Kantonen von Freiwilligen durchgeführt. Die rund 2’000 Ehrenamtlichen sind in den 26 kantonalen Wanderweg-Fachorganisationen organisiert, die zum Verband gehören. Auf ihren Touren frischen sie Farbsignale auf, reinigen, montieren oder ersetzen Wegweiser, schneiden diese von Gestrüpp frei, dokumentieren Schäden und führen je nach Kanton auch einfache Unterhaltsarbeiten durch. Insgesamt werden so jährlich über 100’000 Stunden für die Einsätze aufgewendet.

    pd

    Weitere Informationen:
    www.like-to-hike.ch

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