Fahrdienst des SRK Kanton Aargau

    Der Sohn von Frau Glauser wohnt in Bern, die Tochter muss arbeiten. Daher fährt ein freiwilliger Fahrer vom Rotkreuz-Fahrdienst die Seniorin zum Arzttermin. Damit das auch in Zukunft klappt, braucht es im Bezirk Brugg dringend weitere freiwillige Fahrer.

    (Bilder: zVg) Mit einem Schwätzchen nimmt Fahrer Mike Sager seinen Fahrgästen die Nervosität vor dem anstehenden Termin.

    «Jetzt ist aber höchste Zeit», ruft Marianne Glauser* nervös als Mike Sager gerade aus seinem Auto steigt. Auf ihren Rollator gestützt steht die Seniorin mitten auf der Lenzburger Quartierstrasse. «Tut mir leid», entschuldigt sich Sager, während er sie zum Auto führt. «Bei der Adresse war nicht klar, dass sie in einer der Alterswohnungen leben. Darum habe ich im Pflegezentrum gegenüber gewartet.»

    Vom Bankschalter zum Fahrdienst
    Tatsächlich war er 20 Minuten zu früh da gewesen, denn Sager weiss: «Die Fahrgäste sind oft nervös». Seit er vor eineinhalb Jahren frühpensioniert wurde, ist der ehemalige Banker für den Rotkreuz-Fahrdienst unterwegs. So oft er kann, fährt er beeinträchtigte Personen mit seinem Privatauto oder dem Liegendtransport des SRK Kanton Aargau zu Arzt- oder Therapieterminen. Die einminütige Verspätung und Glausers Nervosität hat er bald im Griff. «Bei den Fahrten ist immer Extrazeit eingerechnet, wir sind also gut auf Kurs», beruhigt er sie. Kurz darauf unterhalten sich beide gelassen und die Fahrt ins Spital vergeht wie im Flug. Im Parkhaus hilft Sager seiner Mitfahrerin aus dem Auto, klappt den Rollator auf und begleitet sie zum Empfang.

    Beim Einsteigen, Aussteigen, Rollator zusammenklappen, Weg suchen und Warten – Mike Sager stellt sicher, dass seine Fahrgäste gut ankommen.

    Freiwillige gesucht
    Die Kontrolle von Glauser zeigt zum Glück nichts Ungewöhnliches. Eine kurzweilige Fahrt später steht die Seniorin wieder vor ihrer Wohnung in Lenzburg. «Es hat mich gefreut, bis zum nächsten Mal», verabschiedet sie sich. Auch Sager freuts, denn nicht alle Fahrten sind so einfach. «Wenn ich jemanden nach der ersten Chemotherapie abhole, ist es schwierig die richtigen Worte zu finden.» Aber nicht trotz, sondern gerade wegen solchen Begegnungen gefalle ihm sein Engagement, findet Sager. «Man kann Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen und weiss das eigene Glück wieder zu schätzen.»

    «Immer mehr Leute nutzen unseren Fahrdienst und gerade im Bezirk Brugg suchen wir deshalb dringend freiwillige Fahrer», erklärt Ursula Hürzeler, Leiterin der Regionalstelle Aarau. Mit ihrem Team ist sie für die Koordination der Fahrten in der Region Brugg zuständig. Hürzeler betont, dass die Freiwilligen die Häufigkeit ihrer Einsätze selbst bestimmen können.

    Möchten auch Sie beeinträchtigten Menschen Mobilität schenken?
    Dann melden Sie sich bei uns. Tel.: 062 835 70 50, E-Mail: leitung.aarau@srk-aargau.ch

    www.srk-aargau.ch

    Nathalie Rutz

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